Szintigraphie der Knochen
Bei der Skelettszintigraphie (auch Knochenszintigraphie) handelt es sich um eine nuklearmedizinische Untersuchungsmethode. Dabei kommt für kurze Zeit eine sehr geringe radioaktive Strahlung zum Einsatz, um den Knochenstoffwechsel zu beobachten. So können verschiedene Diagnosen gestellt werden. Wie das genau funktioniert, was vor und nach einer Knochenszintigraphie zu beachten ist…
ca. 3-4 Std.
Untersuchungsdauer
ca. 1 Liter
Trinken zwischen Injektion und Spätaufnahmen
Wo können Sie eine Szintigraphie der Knochen in München durchführen lassen?
Die Skelettszintigraphie eignet sich besonders gut zum Aufspüren von Stoffwechsel-Veränderungen in den Knochen. Dadurch wird die Tumordiagnose sowohl für Knochentumore als für andere Krebsarten erleichtert. Insbesondere für Patienten mit Lungenkrebs, Brustkrebs oder Prostatakrebs unterstützt die Knochenszintigraphie die begleitende Diagnostik. Unsere Fachärzt:innen besprechen mit Ihnen den Bedarf persönlich und individuell.
Wann ist eine Knochenszintigraphie sinnvoll?
Die Knochenszintigraphie kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine erhöhte Aktivität des Knochenstoffwechsels vorliegt oder vermutet wird.
Bei (Verdacht auf) Krebserkrankungen
Bei verschiedenen Arten von Krebs kann eine Skelettszintigraphie hilfreich sein. Tumore bilden häufig Metastasen (Absiedlungen bzw. Tochtergeschwülste) im Knochen. Das kann zum Beispiel bei Lungenkrebs, Brustkrebs oder Prostatakrebs der Fall sein. Auch bei Verdacht auf Knochenkrebs liefert eine Knochenszintigraphie wertvolle Hinweise.
Bei Entzündungen
Gelenkentzündungen (Arthritis) sowie Entzündungen von Knochen und Knochenmark führen zu einem deutlich erhöhten Knochenstoffwechsel. Die Knochenszintigraphie wird zum Beispiel eingesetzt, um Entzündungsherde ausfindig zu machen. Vor einer Radiosynoviorthese (Gelenktherapie mit radioaktiven Substanzen) wird zunächst die Entzündung im Gelenk mit Hilfe der Skelettszintigraphie nachgewiesen.
Bei Knochenverletzungen
Der Knochenstoffwechsel kann aus unterschiedlichen Gründen erhöht sein. Verletzungen von bestimmten Knochenbestandteilen oder Fehlsteuerungen des vegetativen Nervensystems bringen einen verstärkten Stoffwechsel mit sich. Ebenfalls ein Grund könnte die Heilung eines kürzlich geschehenen Knochenbruches sein – in der Heilungsphase wird die Stoffwechselaktivität typischerweise deutlich vergrößert.
Wie funktioniert eine Knochenszintigraphie?
Bei einer Knochenszintigraphie wird zunächst eine schwach radioaktive Substanz (Radiopharmakon) in eine Armvene injiziert. Das Radiopharmakon verbreitet sich mit dem Blut im gesamten Körper und lagert sich anschließend im Knochen an. Die Menge des angelagerten Mittels gibt Aufschluss über die Stoffwechselaktivität in den verschiedenen Bereichen des Skeletts ist.
Die von dem Radiopharmakon ausgesandte Gammastrahlung können Nuklearmediziner:innen mit einer sogenannten Gammakamera messen. Die so erfassten Daten können von einem Computer zu einem Abbild des Knochenstoffwechsels, dem Szintigramm, zusammengesetzt werden.
Welche Vorteile bietet die Knochenszintigraphie?
Wie jede andere nuklearmedizinische Untersuchungsmethode ist auch die Knochenszintigraphie eine nicht-invasive Untersuchungsmethode. Das bedeutet, dass der Körper des Patienten für die Untersuchung nicht verletzt wird. Da die radioaktive Strahlenbelastung gering ist und die Untersuchung nur kurz dauert, kommt die Skelettszintigraphie bei sehr vielen Patienten infrage.
Im Gegensatz zu einer Röntgenuntersuchung erkennt die Skelettszintigraphie krankhafte Veränderungen und Prozesse schon in einem frühen Stadium. Aus diesem Grund setzen Ärzte sie gerne ein, um Krankheitsherde im Knochensystem sehr früh ausfindig zu machen.
Welches Radiopharmakon wird verwendet?
Die menschlichen Knochen bestehen größtenteils aus einer Verbindung aus Kalzium und Phosphat (dem sog. Hydroxylapatit). Bei einem gesunden Knochen hält sich der Knochenaufbau und der Knochenabbau die Waage. Krankhafte Veränderungen, wie Entzündungen, Tumoren oder Metastasen können dieses Gleichgewicht stören. Zumeist wird der Stoffwechsel schneller. Das bedeutet, dass die Knochen mehr Phosphat und mehr Kalzium speichern. Tumore können darüber hinaus auch die Dicke und Durchblutung der Knochen verändern.
Bei der Szintigraphie der Knochen wird der erhöhte Phosphat-Anteil im Knochen markiert. Dies geschieht durch ein schwach radioaktiv strahlendes Mittel mit dem Inhaltsstoff 99mTc. Tc steht für das chemische Element Technetium. Technetium lagert sich in den phosphatreichen Bereichen (also den kranken Knochenteilen) verstärkt an und wird dann auf den Bildern als dunkler Bereich sichtbar.
Wie ist der Ablauf einer Knochenszintigraphie bei der Radiologie München?
Eine Sklettszintigraphie dauert ungefähr 3 bis 4 Stunden. Sie müssen nicht nüchtern sein.
Die Untersuchungssubstanz wird in die Armvene gespritzt. Bei bestimmten Fragestellungen (z.B. Frage nach Arthritis) kann es sein, dass wir Frühaufnahmen anfertigen, für die sie ca 10-15 Minuten auf der Gammakamera liegen. Hier wird die sogenannte Blutpool- oder Weichteilphase angefertigt, die uns Informationen über eine erhöhte Verteilung im Weichgewebe wie es bei Entzündungen der Fall ist. Jetzt heißt es für Sie warten und trinken – und zwar mindestens einen Liter bevor die Aufnahmen gemacht werden. Diese Maßnahme dient dazu, dass die nicht gebundene Aktivität am Knochen vermehrt über die Nieren ausgeschieden wird, um die Bildqualität zu verbessern und die Strahlenbelastung zu senken.
In der Regel werden dann nach ca. 3 Stunden die Aufnahmen auf der Gammakamera angefertigt. Zunächst wird das ganze Skelett aufgenommen. Dabei sollten Sie möglichst still liegen, um verwackelte Aufnahmen zu vermeiden. Basierend auf dieser Aufnahme wird entschieden, ob noch weitere Bilder von bestimmten Körperteilen gemacht werden sollten.
Welche Risiken und Nebenwirkungen treten bei der Knochenszintigraphie auf?
Da die eingesetzte Menge der radioaktiven Substanz gering ist, kommt es bei einer Skelettszintigraphie nur in äußerst seltenen Fällen zu einer allergischen Reaktion. Sehr selten können leichter Hautausschlag oder Juckreiz auftreten. Auch die Strahlenbelastung ist äußerst gering. Sie ist normalerweise niedriger als bei einer Computertomographie.
Schwangere Frauen werden, wie auch bei anderen Untersuchungsmethoden mit radioaktiver Strahlung, nur im Notfall mit Hilfe einer Skelettszintigraphie untersucht. Stillende Mütter sollten ihr Kind normalerweise für 48 Stunden nicht stillen und vor der Untersuchung unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt halten.