Herz-CT – schmerzfrei & ambulant
Bei einem Herz-CT geht es um die dreidimensionale Erfassung und Darstellung des Herzens und der Herzkranzgefäße mittels Computertomographie. Eine koronare Herzkrankheit (KHK) kann somit sicher festgestellt beziehungsweise ausgeschlossen werden. Da kein Eingriff in den Körper des Patienten vorgenommen wird, ist die Untersuchung absolut schmerzfrei und wird ambulant durchgeführt.
max. 20 min
Untersuchungsdauer
ca. 45-60 min
Zeit in der Praxis
Wo können Sie eine Herz-CT durchführen lassen?
Das Herz-CT (Cardio-CT) ist ein modernes Röntgen-Diagnose-Verfahren. Es arbeitet schonend und zuverlässig und ist oft die beste Grundlage zur Beurteilung eines potenziellen Herzinfarktrisikos. Die Darstellung der Herzkranzgefäße ist sehr detailliert. Das Herz-CT bildet so für die Diagnostik eine sehr gute Alternative zu einer Herzkatheter-Untersuchung. Die Einzelheiten zur Untersuchung erklären Ihnen unsere Fachärzt:innen.
Was passiert bei einem Herz-CT?
In der Computertomographie (CT) können die Herzkranzgefäße (Koronararterien) sowie das Herz in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung untersucht werden. Die dazu erforderliche äußerst hohe Rotationsgeschwindigkeit, hochauflösende Detektorkonfiguration sowie Herz (EKG)-Triggerung steht nur an den modernsten Computertomographen zur Verfügung, wie wir sie bei der Radiologie München im Einsatz haben.
Das EKG-Triggering – die Steuerung der Strahlendosis durch die Messung der Herzaktivität – verringert die einzusetzende Strahlendosis erheblich. Hinzu kommt, dass die Detektoren im CT sich mit neuesten Technikgeneration nochmal stark in puncto Bildauflösung verbessert haben. Verbunden mit der angesprochenen sehr hohen Geschwindigkeit der Detektoren führt das letztendlich zu außerordentlich genauen Darstellungen.
Derzeit steht diese Technik weltweit nur wenigen Zentren zur Verfügung. Unterschiedlichste Fragestellungen können so jedoch mit der Kardio-CT schnell und präzise beantwortet werden. Dazu gehört unter anderem die morphologische Beurteilung von Herzmuskel, Herzhöhlen und -klappen. Im Vordergrund steht jedoch die exakte Beurteilung der Herzkranzgefäße.
Für wen eignet sich die Herz-CT?
Eine Herz-CT eignet sich sehr gut zur Diagnose bei Patient:innen, die unter einem unklaren Engegefühl in der Brust, Thoraxschmerzen oder auch Atemnot unter Belastung leiden. Im Gegensatz zum Belastungs-EKG oder zur Belastungs-Szintigraphie weist die Computertomographie krankhafte Veränderungen und insbesondere Engstellungen bei den Herzkranzgefäße bereits sehr früh nach, deutlich eher als dies durch Blutflussuntersuchungen möglich ist.
Prinzipiell kann die Kardio-CT auch in der Verlaufskontrolle nach erfolgter Stent- oder Bypassoperation eingesetzt werden. Hier bedarf es aber einer engen Zusammenarbeit mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt, da Indikationen unmittelbar von der Beschwerdesymptomatik der Patientin bzw. des Patienten, Anzahl, Größe, Beschaffenheit und Lokalisation der Stents bzw. Bypässe abhängen können.
Was bedeutet koronare Herzerkrankung (KHK)?
Eine koronare Herzerkrankung (KHK) ist eine chronische Erkrankung der Herzkranzgefäße durch atherosklerotische Ablagerungen (Cholesterin, Kalk) an den Gefäßwänden. Es kann dadurch zum Verschluss und somit zur Unterbrechung der Blutversorgung des Herzmuskels kommen, einem Herzinfarkt.
Herz-CT erkennt koronare Herzerkrankung (KHK)
Die Erkrankung führt bei fast jeder dritten Patientin bzw. Patienten zu einem akuten Herzinfarkt mit Todesfolge. Klinische Symptome sind oft untypisch oder fehlen ganz. Alternative diagnostische Methoden, wie Belastungs-EKG, Szintigraphie, Herzultraschall oder auch Labordiagnostik, sind wenig verlässlich. Diese bilden die Erkrankungen nur indirekt ab. Nur die Herz-CT oder eine Herzkatheter-Untersuchung können Herzkranzgefäße und atherosklerotische Ablagerungen direkt darstellen und dadurch Leben retten.
Was müssen Sie vor der Behandlung beachten?
Wichtig für eine Herz-CT ist ein Labortest vorab. Dabei benötigen wir den aktuellen Kreatinin-Wert und den TSH-Wert. Der Kreatinin-Wert lässt Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit der Niere zu. Der TSH beschreibt die Funktionalität der Schilddrüse. Beides MUSS direkt vor der Untersuchung geprüft werden – längstenfalls eine Woche vorher. Sie können die Werte auch im Vorfeld bei uns bestimmen lassen.
Antidiabetikum möglicherweise pausieren lassen
Besondere Obacht sollte walten, wenn leichte bis mittelschwere Nierenfunktionsstörungen vorliegen. Sollte ein Medikament (Antidiabetikum) mit dem Wirkstoff Metformin zur Therapie verschrieben sein, wäre eine Pausierung zwei Tage vor der Untersuchung ratsam. Dies muss aber in Absprache mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt erfolgen. Ob Ihr Medikament diesen Wirkstoff enthält, erfahren Sie bei Ihren Ärztinnen, der Apotheke des Vertrauens oder bei uns.
Vorher kein Alkohol, Kaffee oder Viagra
Vor und auch nach der Untersuchung sollten Sie viel trinken. Dadurch kann der Körper das Kontrastmittel schneller wieder ausscheiden. Zur Untersuchung an sich ist es nicht nötig, nüchtern zu erscheinen. Wir bitten aber darum, auf Tee, Kaffee oder Alkohol zu verzichten. Männlichen Patienten ist zu raten, drei Tage vor der Herz-CT auf die Einnahme des Potenzmittels Sildenafil (z.B. Viagra) zu verzichten! Bei Nichtbeachtung kann es durchaus lebensbedrohliche Folgen haben.
Wie läuft eine Herz-CT ab?
Entscheidung Kontrastmittel: ja oder nein
Die Herz-CT ist grundsätzlich nur mit Kontrastmittelgabe möglich. Die genaue Darstellung der Herzkranzgefäße erfordert die Verabreichung des Kontrastmittels über die Armvene. Einzig ein Nativ-CT zur Ermittlung des Kalziumgehalts ist ohne ein solches Mittel durchführbar. Falls eine Allergie oder Unverträglichkeit vorliegt, klären wir das im Vorfeld umfassend im gemeinsamen Gespräch ab.
Ruhe bewahren während der Untersuchung
Nach der Verabreichung des Kontrastmittels heißt es: wieder zur Ruhe kommen. Für gute Bilder ist es wichtig, dass der Puls unserer Patienten während der Herz-CT möglichst nicht über 70 Schläge pro Minute liegt. Daher kann es notwendig werden, vor der Untersuchung einen Betablocker zur Senkung des Pulses zu verabreichen. Dieser wird Ihnen entweder in Tablettenform oder intravenös über die Armvene verbreicht. Zur Kontrolle Ihres Herzschlags während der Computertomographie schließen wir zuvor ein EKG an. Zur Erweiterung der zu untersuchenden Herzkranzgefäße verabreichen wir ein Nitrospray.
Sie werden dann mehrmals durch die breite Öffnung des Gerätes gefahren. Dabei liegen Sie flach auf der fahrbaren Untersuchungsliege des Tomographen. Über Kopfhörer werden zusätzlich bestimmte Atembewegungen durch unser Fachpersonal abgefragt. Erfahrungsgemäß führt das sogenannte Anfluten des Kontrastmittels (also das Eintreten ins Herz) zu einem starken Wärmegefühl – das ist ganz normal und in keinem Fall besorgniserregend. Die einzelnen Messungen dauern dann immer nur wenige Sekunden.
Nach Auswertung der Daten erklären unsere Fachärzte Ihnen die Ergebnisse und geben die Aufnahmen in digitaler Form für die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt mit.
Herz-MRT
Räumliche Darstellung mittels MRT
Koronarkalkmessung
Nachweis von Verkalkungen der Koronararterien
Herz-Diagnostik
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