Darmkrebs – häufige Diagnose
Darmkrebs an Dickdarm und Mastdarm ist eine der häufigsten Krebsdiagnosen in Deutschland. Aufgrund guter Therapiemöglichkeiten ist die Überlebensrate im Verhältnis relativ gut (Erhebungen des Robert-Koch-Instituts). Die Behandlung mittels Chemotherapie oder Operation wird im Bereich des Mastdarms für eine erfolgreiche Behandlung oft mit einer unterstützenden Strahlentherapie kombiniert.
1 von 8
der Krebs-Neuerkrankungen liegen im Dick- oder Mastdarm
ca. 66 %
der bösartigen Tumore sind Dickdarm-Tumore
Ø rd. 65 %
relative Überlebensrate nach fünf Jahren
Quelle: „Krebs in Deutschland“, RKI/Krebsdaten.de
Wo können Sie einen Darmkrebs in München behandeln lassen?
Die Behandlung der Patient:innen mit Darmkrebs kann mithilfe verschiedener Verfahren erfolgen. Das Team der Radiologie München unterstützt im Rahmen von Tumorboards Kolleg:innen aus anderen Fachbereichen zur Erarbeitung eines individuellen Behandlungsplanes für Mastdarm- oder Dickdarmkarzinome entsprechend des Gesundheitszustands des Patienten bzw, der Patientin, um eine bestmögliche Therapie zu gewährleisten.
Was ist ein Tumorboard?
Tumorboards sind Konferenzen, bei denen Spezialist:innen verschiedenster Fachbereiche gemeinsam über den jeweiligen Fall diskutieren. Dabei legen sie gemeinsam die optimalen Strategien für Diagnostik und Therapie fest.
Darmkrebs – wie beginnt die Behandlung?
Erhält der Patient bzw. die Patientin die Diagnose Darmkrebs (kolorektales Karzinom), handelt es sich meist um einen Tumor im Dickdarm (Kolonkarzinom) oder im Mast- bzw. Enddarm (Rektumkarzinom). Abhängig von Allgemeinzustand und Krankheitsstadium erarbeiten die Ärzte der Radiologie München gemeinsam mit der Patient:in und den Kolleg:innen der Onkologie bzw. Chirurgie einen Behandlungsplan, um den Krebs zu behandeln.
Wie wird ein Darmkrebs behandelt?
Entscheidend für die effiziente Behandlung von Dickdarm- oder Mastdarmkrebs ist die Position des Krebses im Darm, dessen Stadium (T I-IV) bzw. Klassifikation (UICC I-IV) sowie dessen Ausbreitung. Auch das Rückfallrisiko und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten werden berücksichtigt. Abhängig von der Diagnose kommen Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie oder zielgerichtete Therapien für die Behandlung in Frage.
Strahlentherapie
Eine neoadjuvante (=präoperative) Bestrahlung wird vorwiegend bei Enddarmtumoren eingesetzt, bei der Behandlung von Dickdarmkrebs spielt sie eine eher untergeordnete Rolle. Bei einem weit fortgeschrittenen Stadium ist die Strahlentherapie bei beiden Krebserkrankungen dann sinnvoll, wenn Metastasen in Knochen oder im Gehirn diagnostiziert wurden.
Die Strahlentherapie soll die Ausbreitung der bösartigen Zellen bremsen, Symptome lindern und damit die Lebensqualität der Patient:innen verbessern. Bei der ambulant durchgeführten perkutanen Bestrahlung (Teletherapie) werden die Tumorzellen aus verschiedenen Richtungen mit einer energiereichen Strahlung zerstört.
Die Bestrahlungsfelder umfassen den Krebs und das befallene umliegende Gewebe. Der Behandlungsplan stellt sicher, dass die energiereiche Strahlung nur die bösartigen Zellen bestrahlt, nicht aber das gesunde Gewebe.
Operation
Kleine, oberflächliche Tumore können unter Umständen endoskopisch entfernt werden. Größere Tumore müssen chirurgisch entfernt werden. Der Umfang dieser Operation richtet sich danach, ob der Krebs lokal beschränkt ist oder ob auch umliegende Gewebe oder Lymphknoten beeinträchtigt sind. Abhängig davon müssen unterschiedliche Teile des Darms, umliegendes Gewebe oder die Lymphknoten ebenfalls entfernt werden.
Bei einem Tumor im Enddarm ist unter Umständen auch das Anlegen eines künstlichen Darmausgangs (Stoma oder Anus praeter) notwendig. Vor der Operation kann auch eine neoadjuvante Chemotherapie oder Strahlentherapie oder ihre Kombination (Radiochemotherapie) genutzt werden, wenn der Krebs bereits fortgeschritten, tiefsitzend oder auf umliegendes Gewebe verbreitet ist.
Ziel dabei ist es den Tumor so zu verkleinern, um eine Operation zu ermöglichen oder den Umfang der Operation zu reduzieren. Ob sie zum Einsatz kommt, hängt auch davon ab, wie hoch der behandelnde Arzt oder die Ärztin das Rückfallrisiko einschätzt.
Chemotherapie
Eine Chemotherapie kann bei fortgeschrittenen Krebsstadien neben dem neoadjuvanten Einsatz auch nach der Operation sinnvoll sein. Ziel dieser adjuvanten (=unterstützenden) Chemotherapie ist es, das Rückfallrisiko zu reduzieren. Die Behandlung wirkt systemisch im gesamten Körper und kann gestreute Krebszellen schädigen. Eine Chemotherapie kann auch dann das Mittel der Wahl, wenn der Krebs oder die Metastasen nicht mehr operabel sind. In diesem Fall wird mit einer abgestimmten Chemotherapie und mit zielgerichteten Medikamenten versucht das Tumorwachstum zu reduzieren bzw. zu stoppen.
Zielgerichtete Medikamente
Moderne krebsspezifische Medikamente kommen vor allem bei fortgeschrittenen Darmkrebserkrankungen zum Einsatz. Meist werden diese ergänzend zur Chemotherapie verschrieben. Diese Medikamente unterbinden zusätzlich das Zellwachstum und stoppen somit die Verbreitung im Körper.
Wie läuft die Behandlung in unseren Praxen ab?
Was müssen Sie vor, während und nach der Behandlung beachten?
Bitte besprechen Sie mögliche Therapiemöglichkeiten und -folgen mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin. Vor allem Patient:innen mit einem künstlichen Darmausgang müssen sich an eine Umstellung gewöhnen und fühlen sich oft in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Wir informieren Sie gerne über mögliche Unterstützungsoptionen oder Reha-Maßnahmen und über Nachsorgeuntersuchungen.
Bitte achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und trinken Sie ausreichend Wasser. Ein gesunder Ernährungszustand spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung und der Ausbreitung des Tumors. Er hilft auch dabei die Nebenwirkungen der Therapie zu reduzieren. Alkohol und Rauchen sind weitestgehend verboten.
Welche Nebenwirkungen treten bei der Behandlung von Darmkrebs auf?
Die Therapie wird individuell auf die einzelnen Patient:innen abgestimmt, sodass sie möglichst effizient den Krebs bekämpft. Dennoch können noch während oder nach der Behandlung Nebenwirkungen auftauchen.
Je nach Umfang der Operation, können der Eingriff und die Folgen belastend sein: Komplikationen, Infektionen, Nervenschädigungen, Darmverschlüsse, Inkontinenz, Lymphödeme oder Auswirkungen auf die Blase können auftreten.
Zytostatika, die bei der Chemotherapie eingesetzt werden, wie auch eine Strahlentherapie wirken sich auf die blutbildenden Zellen des Knochenmarks aus, wodurch die Immunabwehr geschwächt wird und die Patient:innen sich schwach fühlen können. Häufig zu beobachten sind auch Übelkeit, Durchfall, Entzündungen der Schleimhäute, Hautprobleme und Haarausfall. Das Gewebe im Bereich des Darms, der Blase oder des Genitaltrakts kann in Mitleidenschaft gezogen werden.