Zervixkarzinom ist gut behandelbar
Rund 40 Prozent aller Diagnosen von Gebärmutterhalskrebs fallen in das frühe Stadium I – die relative Überlebensrate ist dadurch erheblich gestiegen in den letzten 30 Jahren (Erhebungen des Robert-Koch-Instituts). Die Behandlung mittels Chemotherapie oder Operation wird für eine erfolgreiche Behandlung oft mit einer unterstützenden Strahlentherapie kombiniert.
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der Tumordiagnosen erfolgen im Stadium I
ca. 67 %
relative Überlebensrate nach fünf Jahren
ca. 50 %
geringere Sterberate
Quelle: „Krebs in Deutschland“, RKI/Krebsdaten.de
Wo können Sie einen Gebärmutterhalskrebs in München behandeln lassen?
Der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) entsteht meist in der Gebärmutterschleimhaut am Übergang des äußeren Muttermundes zur Scheide. In der Regel wird die Erkrankung von humanen Papillomaviren (HPV) verursacht. Unter Berücksichtigung der genauen Diagnose erarbeitet der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin gemeinsam mit der Patientin einen individuellen Therapieplan zur Bekämpfung des Krebses.
Wie wird ein Gebärmutterhalskrebs behandelt?
Welche Art der Behandlung vom Gebärmutterhalskrebs für die Patientin sinnvoll ist, hängt unter anderem vom Krebsstadium, dem Ausmaß der Ausbreitung von Krebszellen im Körper, dem gesundheitlichen Allgemeinzustand der Person und dem Rückfallrisiko ab. Wichtig ist auch die Frage, ob ein Kinderwunsch besteht und ob die Frau sich vor, in oder nach der Menopause befindet. Anhand dieser Faktoren wird entschieden, ob eine Operation in Frage kommt, oder ob eine Chemotherapie, eine Strahlentherapie oder eine Kombination aus beiden (die Radiochemotherapie) für die Patientin am besten geeignet ist.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie wird (in Kombination mit einer Chemotherapie) entweder nach einer Operation eingesetzt, um das Rückfallrisiko zu senken, wenn dieses als hoch eingestuft wird. Sie kann aber auch als primäre Therapiemöglichkeit eingesetzt werden, wenn der Gebärmutterhalskrebs bereits weit fortgeschritten ist oder sich ausgebreitet hat.
Meist wird zu Beginn eine externe, perkutane Bestrahlung (Teletherapie) genutzt. Hierbei wird der Tumor mit hochenergetischer Röntgenstrahlung von außen durch die Haut zielgenau bestrahlt, um das umliegende Gewebe weitestgehend zu schonen. Nach Abschluss der Teletherapie kommt häufig auch die interne Bestrahlung (Brachytherapie) zum Einsatz. Dabei wird die Strahlungsquelle, ein Radionuklid, über die Scheide eingeführt und möglichst nah am Tumor platziert.
Operation
Der Umfang der Operation richtet sich meist nach der Größe und der Ausbreitung des Tumors: Bei kleinen Tumoren, die früh erkannt werden, kommt entweder eine Konisation (kegelförmiges Ausschneiden eines Teils des Gebärmutterhalses) oder eine Trachelektomie (Teilentfernung des Gebärmutterhalses) zum Einsatz. In beiden Fällen ist nach dem Eingriff noch eine Schwangerschaft möglich. Bei der Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) hingegen ist das nicht mehr möglich. Eine Entfernung ist notwendig, wenn der Krebs sich bereits auf andere Gewebe ausgebreitet hat. Bei der Exenteration müssen zusätzlich auch die benachbarten befallenen Organe entfernt werden.
Ist eine Operation nicht gewünscht oder ist diese für die Behandlung nicht ausreichend, wird meist eine Radiochemotherapie, also eine Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie, eingesetzt.
Chemotherapie
Die bei der Chemotherapie eingesetzten Medikamente (Zytostatika) wirken sich auf das Wachstum von Zellen aus, wodurch die Ausbreitung des Krebses im Körper verringert wird. Außerdem kann eine neoadjuvante Chemotherapie vor einer Operation sinnvoll sein, um den Tumor so zu verkleinern, dass eine Operation zu möglich wird.
Eine Chemotherapie ist auch wirksam bei der Behandlung von Metastasen und für die Linderung von Schmerzen. In Kombination mit der Strahlentherapie eingesetzt, kann sie Tumoren in höheren Stadien heilen.
Wie läuft die Behandlung in unseren Praxen ab?
Was müssen Sie während und nach der Behandlung beachten?
Nach der Behandlung des Gebärmutterhalskrebses stehen für die Patientin eine Rehabilitation und Nachsorge auf dem Programm. Diese Maßnahmen unterstützen die Frauen bei der Rückkehr in den Alltag und überwachen den Erfolg der Behandlung. Dadurch können Rückfälle frühzeitig gefunden und effizient behandelt werden. Bitte lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin über diese Maßnahmen informieren.
Die Therapie und ihre Folgen können sich auf die Psyche auswirken. Die Entfernung der Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke und des Gebärmutterhalses kann die Verabschiedung von einem Kinderwunsch bedeuten. Dabei ist es essenziell, dieses Thema mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu besprechen. Diese kännen Ihnen Informationen und Adressen an die Hand geben, wo Sie Hilfe von qualifizierten Ansprechpartner:innen erhalten.
Die Behandlung kann für viele Frauen sehr anstrengend sein. Entscheidend für das Wohlbefinden und den Erfolg der Therapie ist eine gesunde Lebensweise: Ernähren Sie sich ausgewogen, bewegen Sie sich ausreichend an der frischen Luft und verzichten Sie bitte auf das Rauchen und auf Alkohol.
Welche Nebenwirkungen treten bei der Behandlung des Gebärmutterhalses auf?
Der Behandlungsplan wird individuell auf die Patientin abgestimmt, so dass der Krebs bestmöglich behandelt wird. Zugleich soll die Therapie nicht sonderlich belastend für die Patientin sein. Dennoch können während und nach den einzelnen Behandlungsmaßnahmen Nebenwirkungen auftreten.
Je nach Umfang der Operation können hier Folgebeschwerden wie Nervenschädigungen, Schmerzen im Unterleib, Infektionen, Blasen- und Darmprobleme auftreten. Bei umfangreicheren Operationen (z.B. Entfernung der Gebärmutter) ist eine Schwangerschaft nicht mehr möglich.
Sowohl die Chemotherapie als auch die Strahlentherapie wirken sich auf das Blutbildungssystem und auf die Bildung von Haarzellen und Schleimhautzellen aus. Daher treten oft eine Beeinträchtigung des Immunsystems, eine Übermüdung (Fatigue), Haarausfall, Übelkeit, Durchfall oder Entzündungen (vor allem in Mund, Verdauungstrakt und im Geschlechts- und Ausscheidungsapparat) auf.