Lymphdrüsenkrebs – vielfältige Prognosen
Das Tumoraufkommen bei Lymphdrüsenkrebs (Lymphom) ist sehr vielfältig in seinem Auftreten und den daraus resultierenden Prognosen. Die relative Überlebensrate nach fünf Jahren liegt bei rund 68 Prozent (Erhebungen des Robert-Koch-Instituts). Die Behandlung mittels Chemotherapie oder Operation wird für eine erfolgreiche Behandlung oft mit einer unterstützenden Strahlentherapie kombiniert.
ca. 3,8 %
der Krebs-Neuerkrankungen sind Lymphdrüsenkrebs
ca. 70 %
relative Überlebensrate nach fünf Jahren
ca. 70 Jahre
durchschn. Alter bei Diagnosestellung
Quelle: „Krebs in Deutschland“, RKI/Krebsdaten.de
Wo können Sie ein Lymphom in München behandeln lassen?
Patienten mit Lymphdrüsenkrebs können mithilfe einer individuellen Behandlungsstrategie bestmöglich therapiert werden. Das Strahlentherapie-Team der Radiologie München unterstützt im Rahmen von Tumorboards Kolleg:innen aus anderen Fachbereichen zur Erarbeitung eines individuellen Behandlungsplanes.
Was bedeutet Lymphom?
Unter dem Begriff Lymphom werden verschiedene Erkrankungen des lymphatischen Systems und der Lymphknoten zusammengefasst. Obwohl ein Lymphom lediglich eine Lymphknotenschwellung ist und damit auch unproblematisch sein kann, wird der Begriff jedoch häufig in Zusammenhang mit einer bösartigen Krebserkrankung verwendet, beispielsweise mit dem Lymphdrüsenkrebs (malignes Lymphom).
Wird bei Ihnen die Diagnose Lymphdrüsen- oder Lymphknotenkrebs gestellt, erarbeitet der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin gemeinsam mit unseren Fachärzten einen individuellen Behandlungsplan, um den Krebs effizient zu behandeln.
Das Lymphsystem
Das lymphatische System spielt neben dem Blutkreislauf eine entscheidende Rolle beim Transport von körpereigenen Stoffen und bei der Immunabwehr. Ausgehend von den lymphatischen Organen Thymus, Knochenmark, Lymphknoten, Mandeln, Milz und Magen wird die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) durch den gesamten Körper transportiert.
Das Lymphsystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten). Kommt es zu einer Fehlbildung (Entartung) und zu einer unkontrollierten Vermehrung der weißen Blutkörperchen im Körper, spricht man von einem malignen Lymphom.
Wie wird ein malignes Lymphom behandelt?
Maligne Lymphome lassen sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) generell danach klassifizieren, von welcher Lymphozyten Art die Erkrankung ausgeht. Zwei große Gruppen zur Unterscheidung bilden hierbei das Hodgkin-Lymphom und Non-Hodgin-Lymphom bzw. niedrig-malignes oder hoch-malignes Lymphom. Auf Grundlage der Ausbreitung und der Art bzw. des Stadiums des Lymphoms können die behandelnden Ärzt:innen gemeinsam mit dem Patienten oder der Patientin einen Therapieplan erarbeiten.
Abwarten und beobachten (watch and wait)
Ist der Krankheitsverlauf des Lymphoms langsam und beschwerdefrei für den Patienten bzw. die Patientin, ist es nicht unbedingt notwendig, direkt mit einer Behandlung zu beginnen. In dieser Phase ist es wichtig, die Entwicklung des Lymphoms häufig immer wieder zu kontrollieren, um eine Verschlechterung des Zustands sofort zu erkennen und dann schnell tätig zu werden. Anders verhält es sich hingegen bei aggressiven, schnell voranschreitenden Lymphomen.
Chemotherapie
Ist eine Behandlung notwendig, so wäre ein Behandlungsoption die Systemtherapie, bei der ein systemisch wirkendes Medikament (z.B. Chemotherapie oder Immuntherapie) verabreicht wird. Eine Chemotherapie (Zytostatika) hemmt das Wachstum der sich schnell teilenden Krebszellen, wodurch diese verringert und die Ausbreitung des Krebses auf andere Lymphknoten oder Organe verhindert werden kann.
Für eine Optimierung der Krebstherapie kann die Chemotherapie mit einer Strahlentherapie oder anderen Therapien kombiniert werden.
Strahlentherapie
Bei malignen Lymphomen kommt meist die Teletherapie zum Einsatz. Dabei wird der Tumor von außerhalb des Körpers durch die Hautdecke mit hochenergetischen Strahlen bestrahlt. Die Strahlentherapie wird genutzt um Krebszellen gezielt zu zerstören und somit auch eine Ausbreitung zu verhindern.
Das Bestrahlungsfeld, also der Bereich des Körpers, wo sich der Tumor befindet, wird genau berechnet und möglichst klein gehalten, sodass hauptsächlich das erkrankte Gewebe bestrahlt wird. Das gesunde Gewebe wird auf diese Weise weitestgehend geschont.
Wie läuft die Behandlung in unseren Praxen ab?
Was müssen Sie vor, während und nach der Behandlung beachten?
Steht eine genaue Krebsdiagnose und ein Behandlungsplan fest, informiert Sie Ihr Arzt oder Ihre Ärztin umfassend über die einzelnen Behandlungsschritte, den Ablauf der Therapie, die Terminplanung und was Sie zu beachten haben. Fragen Sie auch gern ein Mitglied unseres Spezialist:innen-Teams, wenn es Unklarheiten bei der Behandlung, den Nebenwirkungen oder möglichen Folgen gibt.
Nach jeder Behandlung ist die Nachsorge für jeden Patienten und jede Patientin essenziell. Sie ist deshalb so wichtig, weil durch regelmäßige Nachuntersuchungen der Erfolg der Therapie überprüft werden kann. Gleichzeitig kann ein Rückfall schnell erkannt werden. Eine schnelle Reaktion bei einem Rückfall, kann einer weiteren Ausbreitung des Krebses oder möglichen Begleit- oder Folgeschäden der Therapie entgegenwirken. Wie regelmäßig oder wie lang eine Nachsorge notwendig ist, richtet sich vor allem nach Art, Ausbreitung und Stadium des Lymphoms.
Welche Nebenwirkungen treten bei der Behandlung von Lymphomen auf?
Trotz einer sorgsamen Planung der Krebstherapie können bei den einzelnen Behandlungsformen Nebenwirkungen auftreten. Diese machen sich während aber auch noch nach der Behandlung bemerkbar. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin über diese Nebenwirkungen. Einige Symptome lassen sich gut behandeln, in einigen Fällen kann man auch den Behandlungsplan anpassen.
Die bei einer Chemotherapie eingesetzten Zytostatika greifen nicht nur schnell wachsende Krebszellen an, sondern auch sich schnell teilende Zellen des Blutbildungssystems, der Haut und Schleimhaut. Daher sind bei einer Chemotherapie häufig Nebenwirkungen wie z.B. Müdigkeit, Immunabwehrschwäche, Anämie Übelkeit, Durchfall und Haarausfall zu beobachten.
Die Strahlentherapie wird sehr gezielt und so gering dosiert wie möglich in den Körper gebracht. Je nach bestrahltem Gewebe/Organ kann es zu Reizungen (wie z.B. Hautrötung) kommen, die in der Regel reversibel sind.