Lungenmetastasen – vielfältige Ursachen
Lungenmetastasen entstehen durch die Streuung einzelner Krebszellen vom Primärtumor über das Blut oder die Lymphe. Zu Beginn treten selten Beschwerden auf, erst im fortgeschrittenen Stadium können Symptome wie Atemnot, Husten oder Brustschmerzen auf Tochtergeschwülste (Metastasen) in der Lunge hinweisen. Metastasen in der Lunge entstehen hauptsächlich in Folge von fortgeschrittenen Krebsstadien in der Haut, Brust, Niere, Bauchspeicheldrüse, Darm oder Körpergewebe (Sarkom). Auch andere Krebsarten können in die Lunge streuen.
bei ca. 35 – 40 %
aller Tumorerkrankungen entstehen Lungenmetastasen
Primärtumore
sind meist Nierenzell-, Dickdarm-, Enddarm-, Hoden-, Knochen- oder Weichteiltumore
Quelle: LMU Klinikum
Wo können Sie eine Bestrahlung von Lungenmetastasen in München durchführen lassen?
Metastasen in der Lunge haben vielfältige Ursachen. Der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin kann nur dann die optimale Therapie wählen, wenn der Primärtumor zweifelsfrei zugeordnet worden ist. Danach stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung – unter anderem eine Behandlung durch Bestrahlung der Lungenmetastasen. Die Bestrahlung bei Lungenmetastasen wird auch als Radiochirurgie bezeichnet. In wenigen Sitzungen behandeln unsere Strahlentherapeut:innen die Metastasen mit einer hohen Einzeldosis sehr präzise und quasi ohne Kollateralschäden. Den dazu notwendigen, individuellen Behandlungsplan erstellen unsere Spezialisten gemeinsam mit Ihnen und den behandelnden Ärzt:innen.
Vor Bestrahlung – Lungenmetastasen finden!
Vor einer Behandlung steht natürlich die zweifelsfreie Diagnose. Im Rahmen der Ausbreitungsdiagnostik bei zuvor festgestelltem Krebs, oder aber in der Nachsorge einer Krebserkrankung werden regelmäßig Lungen-CTs oder PET/CTs durchgeführt. In Einzelfällen wird es notwendig, über eine CT-gestützte Gewebeentnahme (Biopsie) die Diagnose abzusichern.
Wie werden Lungenmetastasen behandelt?
Die Metastasen in der Lunge sind Streuherde der Gewebezellen des Haupttumors. Neben der Lage, Anzahl und Größe der Metastasen spielt natürlich auch das Stadium der Erkrankung, als auch der Allgemeinzustand der Patient:innen eine entscheidende Rolle bei der Therapie-Wahl.
Strahlentherapie
Ist eine Operation nicht möglich oder zu risikobehaftet, oder kommt sie für den Patienten oder die Patientin nicht in Frage, kann eine Strahlentherapie eine Alternative sein. Vor allem die stereotaktische Strahlentherapie/Radiochirurgie, bei der intensive Strahlen auf eine einzelne Metastase fokussiert werden, verspricht in bestimmten Fällen ähnlich gute Ergebnisse wie eine Operation. Darüber hinaus bleibt bei dieser präzisen Bestrahlungstechnik das umliegende gesunde Gewebe weitestgehend unbeschadet.
Operation
Eine Operation ist vor allem dann sinnvoll, wenn alle Tumorabsiedlungen in der Lunge vollständig entfernt werden können. Abhängig von der Lage und der Anzahl der Metastasierung, können bestenfalls minimal-invasive, gewebeschonende Eingriffe mithilfe eines Operationslasers ausreichen, um die Geschwülste in der Lunge komplett zu entfernen. In bestimmten Fällen ist ein wiederholtes Operieren möglich.
Chemotherapie
Ähnlich wie bei der neoadjuvanten Strahlentherapie kann auch eine Chemotherapie vor der Operation dazu beitragen bessere Bedingungen für eine Operation zu schaffen, indem die Metastasen verkleinert oder deren Anzahl verringert wird. Die Chemotherapie kann in bestimmten Fällen auch nach der Operation zum Einsatz kommen, um die Heilungschancen zu erhöhen. Durch die Störung des Wachstums von sich schnell teilenden Zellen kann eine Verbreitung im Körper verlangsamt werden.
Weitere lokal-ablative Verfahren
Als Alternative zur OP oder Strahlentherapie können auch andere lokal ablative Verfahren zur Anwendung kommen, wie z.B. die Radiofrequenzablation der Metastasen durch unsere Radiolog:innen.
Alternative Behandlungsmethoden
Für manche Patient:innen kommen in Abhängigkeit vom Haupttumor, der Ausbreitung der Metastasen und dem Allgemeinzustand auch alternative Therapieformen in Betracht. Bei der zielgerichteten Therapie kommen Medikamente zum Einsatz, die in den Stoffwechsel der entarteten Zellen eingreifen. Die Antihormontherapie wird bei Metastasen eingesetzt, deren Haupttumorwachstum abhängig von Hormonen ist (z.B.: Brustkrebs).
Wie läuft die Behandlung in unseren Praxen ab?
Was müssen Sie vor, während und nach der Behandlung beachten?
Metastasen treten meist bei einem fortgeschrittenen Krebsstadium auf, regelmäßige Kontrollen sind daher enorm wichtig. Bei diesen Nachuntersuchungen geben bildgebende Verfahren, wie eine CT, PET/CT und/oder MRT, Aufschluss über eine mögliche Ausbreitung des Krebses oder der Metastasen im Körper.
Zusätzliche Untersuchungen und Gespräche mit dem Patienten oder der Patientin vermitteln dem Arzt bzw. der Ärztin, wie der gesundheitliche Allgemeinzustand ist. Aufgrund der regelmäßigen Nachsorge kann ein Rückfall (Rezidiv) schnell erkannt werden, sodass schnell und effizient auf die neue Situation reagiert werden kann.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin umgehend, sobald sich Ihr Zustand verschlechtern sollte oder mögliche Nebenwirkungen zur Belastung werden. Gemeinsam können dann Lösungen erarbeitet werden, die Nebenwirkungen wie Schmerzen oder Unwohlsein lindern und damit Ihre Lebensqualität steigern.
Welche Nebenwirkungen treten bei der Behandlung von Lungenmetastasen auf?
Trotz eines individuellen Behandlungsplans, der die Metastasen bestmöglich behandelt, können im während und nach der Behandlung Nebenwirkungen auftreten. Operationen sind immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Chirurgische Eingriffe, auch minimal-invasive Methoden, können Schäden in der Lunge verursachen und Schmerzen bereiten. Auch Wundheilungsstörungen sowie Infektionen (z.B. Lungenentzündung) und Atemschwierigkeiten können auftreten.
Nach einer Strahlentherapie können im behandelten Bereich in der Lunge kleine Narben auftreten, die in der Regel nicht behandlungsbedürftig sind. Je nachdem, ob die Speiseröhre oder das Lungengewebe bestrahlt wurde, können auch vorübergehend Schluckbeschwerden oder Lungengewebsentzündungen beobachtet werden, die medikamentös behandelt werden können.
Eine Chemotherapie beeinträchtigt das Wachstum von sich schnell teilenden Zellen, sowohl von gesunden als auch von kranken. Aus diesem Grund beeinflussen Zytostatika auch das Blutbildungssystem und die Bildung von Haut- und Schleimhautzellen. Deshalb sind Patient:innen häufig müde, haben eine reduzierte Immunabwehr, sie leiden unter Haarausfall und Entzündungen.
Auch im Rahmen alternativer Behandlungsmethoden können Nebenwirkungen festgestellt werden. Dazu gehören unter anderem eine geringere Immunabwehr oder Haut- und Schleimhautirritationen.