Prostatakrebs – gute Therapiemöglichkeiten
Beim Prostatakrebs sind schwere Tumorstadien deutlich seltener geworden. Grund dafür ist die gute Prostatakrebs-Früherkennung . Die relative Überlebensrate liegt bei ca. 89 Prozent – also sehr hoch im Vergleich zu anderen Krebsarten (Erhebungen des Robert-Koch-Instituts).
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der neuen Krebsfälle betrifft bei Männern die Prostata
ca. 89 %
relative Überlebensrate nach fünf Jahren
ca. 50 %
Rückgang der Sterberate in letzten 20 Jahren
Quelle: „Krebs in Deutschland“, RKI/Krebsdaten.de
Wo können Sie einen Prostatakrebs in München behandeln lassen?
Der Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist die bei Männern am häufigste diagnostizierte Krebserkrankung. Wird der Tumor bei einer Untersuchung festgestellt, wählt der Arzt oder die Ärztin in Absprache mit den jeweiligen Patient:innen einen individuellen Therapieplan, um den Krebs erfolgreich zu behandeln.
Das Team der Radiologie München unterstützt im Rahmen von Tumorboards Kolleg:innen aus anderen Fachbereichen bei der Erarbeitung eines individuellen Behandlungsplanes, um eine bestmögliche Therapie zu gewährleisten.
Was ist ein Tumorboard?
Tumorboards sind Konferenzen, bei denen Spezialist:innen verschiedenster Fachbereiche gemeinsam über den jeweiligen Fall diskutieren. Dabei legen sie gemeinsam die optimalen Strategien für Diagnostik und Therapie fest.
Wie wird ein Prostatakrebs behandelt?
Die Behandlung des Vorsteherdrüsenkrebses richtet sich vor allem danach, wie weit fortgeschritten der Krebs ist, ob er lokal begrenzt ist oder ob Metastasen bereits in anderen Organen nachgewiesen werden konnten. In einem sehr frühen, lokal begrenzten und nicht aggressiven Stadium kann es ausreichen, den Krebs aktiv zu überwachen (Active Surveillance) oder langfristig zu beobachten (Watchful Waiting), da Beschwerden erst nach einiger Zeit auftreten. Werden Veränderungen festgestellt, sollte in Absprache mit dem Arzt bzw. der Ärztin über eine geeignete Therapie entschieden werden.
In einem aggressiveren oder fortgeschrittenen Stadium, wenn der Krebs nicht mehr lokal begrenzt ist, ist eine Operation oder eine Strahlentherapie notwendig. Abhängig von der Situation sind zusätzlich auch eine Hormontherapie und/oder eine Chemotherapie zu empfehlen.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie kann nach der Operation eingesetzt werden, um das Rückfallrisiko zu reduzieren (adjuvante Bestrahlung). Ebenso wird die Strahlentherapie eingesetzt, wenn es zu einem PSA-Anstieg kommt (Salvage-Strahlentherapie) oder wenn der PSA-Wert nach der Operation nicht komplett absinkt (additive Strahlentherapie). Steigt der PSA-Wert an oder fällt nicht genügend ab, wird heute oft eine PSMA-PET/CT-Untersuchung zur Detektion der Zellen, welche das Eiweiß PSA bilden, angestrebt.
Die Strahlentherapie stellt in einem frühen und einem fortgeschrittenen Stadium (ohne Metastasen) eine gleichwertige Alternative zur Operation dar (definitive Strahlentherapie). In bestimmte Situation wird die Strahlentherapie für eine bestimmte Zeit mit einer antihormonellen Therapie kombiniert (Tabletten oder Depot-Spritzen). Sind bereits Metastasen nachgewiesen, kann eine hochdosierte palliative Strahlentherapie dabei helfen die Lebenszeit zu verlängern und prostataspezifische Symptome prophylaktisch zu verhindern.
Teletherapie – perkutane Bestrahlung in jedem Stadium
Die perkutane Strahlentherapie (Teletherapie) kann in jedem Stadium des Prostatakrebses eingesetzt werden. Die Prostata wird dabei mit einer energiereichen Strahlendosis aus verschiedenen Richtungen von außen durch die Haut bestrahlt. Dabei wird das Bestrahlungsfeld genau angepasst, um das umliegende gesunde Gewebe zu schützen.
Brachytherapie – die andere Methode der Bestrahlung von Prostatakrebs
Bei der Brachytherapie wird die Strahlenquelle (Radionuklid) in die Prostata eingebracht. Man unterscheidet zwischen der LDR- und der HDR-Brachytherapie. Bei der LDR-Brachytherapie werden niedrig-dosierte („low-dose rate“) Strahlungsstifte in der Prostata platziert und darin belassen, bis ihre radioaktive Wirkung nachgelassen hat. Die HDR-Brachytherapie nutzt eine wesentlich höher dosierte („high-dose rate“) Strahlenquelle. Die Radionuklide werden bereits nach kurzer Zeit entfernt.
Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt vom Risikoprofil des Patienten ab. Bei einem lokal begrenzten Tumor können alle beschrieben Formen der Strahlentherapie zur Anwendung kommen. Bei einem lokal fortgeschrittenen Befund werden die perkutane Strahlentherapie und die HDR-Brachytherapie eingesetzt.
Operation
Ist der Krebs auf die Prostata begrenzt, werden die Prostata und angrenzendes Gewebe, in einigen Fällen auch die Lymphknoten, chirurgisch entfernt. Eine Operation kann daher bis zu einem fortgeschrittenen Stadium sinnvoll sein.
Hormontherapie
Die Hormontherapie wird für eine Behandlung herangezogen, um die primäre Behandlung zu unterstützen und wenn der Krebs bereits gestreut hat und Metastasen in Lymphknoten oder Knochen gebildet hat. Hier werden Medikamente genutzt, die ihre Wirkung im gesamten Körper verbreiten. Auf diese Weise werden die streuenden Krebszellen angegriffen. Ziel dieser Methode ist die Ausbreitung der Krebszellen auf andere Organe zu verlangsamen oder zu stoppen. Außerdem lindert die Hormontherapie Schmerzen, die durch Metastasen verursacht werden.
Chemotherapie
In einem fortgeschrittenen, metastasierten Krebsstadium kann eine Chemotherapie begleitend eingesetzt werden. Die genutzten Medikamente (Zytostatika) verlangsamen oder stoppen die Ausbreitung von Krebszellen im Körper, indem sie das Zellwachstum der bösartigen Zellen stören. Dadurch werden krankheitsbedingte Beschwerden gelindert.
Wie läuft die Behandlung in unseren Praxen ab?
Was müssen Sie vor, während und nach der Behandlung beachten?
Bitte achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und trinken Sie ausreichend Wasser. Ein gesunder Ernährungszustand spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung und der Ausbreitung des Tumors, er hilft auch dabei die Nebenwirkungen der Therapie zu reduzieren. Auf Alkohol und Rauchen sollte verzichtet werden.
Einzelne Behandlungsmethoden gegen den Prostatakrebs können sich auf die Lebensqualität des Patienten auswirken, da die Behandlung anstrengend ist. Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt über Ihre Nebenwirkungen. Eine Anpassung der Medikamentenzusammensetzung oder Dosierung kann möglicherweise Linderung verschaffen.
Bleiben Sie aktiv! Bewegung und Muskeltraining haben zum einen positiven Einfluss auf die Krebsbehandlung und deren Folgen. Zum anderen senkt körperliche Ertüchtigung das Rückfallrisiko.
Welche Nebenwirkungen treten bei der Behandlung der Prostata auf?
Die Behandlung des Prostatakrebs wird individuell auf den Patienten abgestimmt, damit die Therapie die größten Heilungsaussichten hat und gleichzeitig den Patienten weitestgehend schont. Dennoch können, je nach Schwere der Erkrankung und der Behandlungsmaßnahmen, Nebenwirkungen auftreten. Häufig festzustellen sind Erektionsstörungen und Blasenschwäche, da die Prostatafunktion beeinträchtigt wurde.
Einige Behandlungen sind beschwerlich für den Körper. Schwächegefühle, Schmerzen, Muskel- oder Knochenabbau oder eine Gewichtszunahme können vorkommen. Auch Schleimhautentzündungen in Harnblase, Magen und im Verdauungstrakt sowie Haarausfall können auftreten. Die Hormon- oder Chemotherapie kann das Immunsystem beeinträchtigen.