Was bedeutet Radiochirurgie?
Bei einer (stereotaktischen) Radiochirurgie handelt es sich um ein Bestrahlungsverfahren, bei dem u.a. Tumore und Metastasen mithilfe von hochenergetischen Strahlen behandelt werden.
Die erkrankten Bereiche werden dabei mit chirurgischer Präzision bestrahlt, sodass umliegende Gewebe und Organe bestmöglich geschont werden. Wegen der hohen Zielgenauigkeit und verwendeten Energiedosis genügen bereits eine oder wenige Bestrahlungseinheiten, um mit dieser Methode gute Erfolge bei der Behandlung von verschiedenen Erkrankungen zu erzielen.
Mögliche Einsatzgebiete
Die Radiochirurgie kann bei unterschiedlichen Erkrankungen zum Einsatz kommen. Häufig wird sie bei der Behandlung folgender Leiden genutzt:
Wo gibt es die Möglichkeit einer Radiochirurgie in München?
Aktuell bieten wir die Radiochirurgie an unseren Standorten in München (Maximiliansplatz und Schwabing) und in Wolfratshausen an. Unser Spezialist:innen-Team erstellt den Behandlungsplan in Abstimmung mit der Strahlentherapie, um möglichst die optimalen Ergebnisse erzielen zu können.
Die Behandlung
Das Radiochirurgie-System verfügt über eine hoch entwickelte digitale Bildführung und einen Linearbeschleuniger. Diese Technologie sorgt dafür, dass der zu behandelnde Bereich mithilfe energiereicher Röntgenstrahlen (Photonen) aus mehreren Einfallwinkeln punktgenau bestrahlt werden kann. Durch das Bündeln der Strahlen wird punktuell eine hohe Energie erreicht. Dabei kommen umliegende Körperregionen nur mit einer geringen Strahlung in Berührung – auch, wenn sich die Tumore tief im Körperinneren befinden.
Vorteile einer Radiochirurgie
Die Vorteile der Radiochirurgie bestehen in der hohen Präzision und der Verwendung hochenergetischer Strahlen. Meist reicht bereits eine einzige Behandlungseinheit aus. Bei Bedarf kann die Behandlung auch auf 3-5 Sitzungen aufgeteilt werden. Dadurch wird das umliegende, gesunde Gewebe optimal geschont.
Die hohe Genauigkeit der Methode ermöglicht auch die Behandlung schwer zugänglicher Körperregionen. Damit ist die Radiochirurgie weniger invasiv als ein chirurgischer Eingriff.
Die Behandlung ist schmerzfrei und kann ambulant durchgeführt werden. Eine Narkose oder Sedierung ist nicht erforderlich. Damit ist die Behandlung weniger belastend als eine konventionelle fraktionierte Strahlentherapie oder eine Operation. Auf diese Weise wird die Lebensqualität der Patient:innen nicht beeinträchtigt.
Ablauf einer Radiochirurgie
Die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung mit der Radiochirurgie-Methode ist eine genaue Vermessung und Positionsermittlung der zu behandelnden Körperregionen durch bildgebende Diagnostik. Hierzu erfolgt entweder eine CT, MRT, PET/CT oder Angiogramm.
Damit sich die Patientin bzw. der Patient während der Behandlung nicht bewegt und auf diese Weise die Bestrahlungspräzision nicht beeinträchtigt, wird die bestrahlte Körperregion während der Bestrahlung fixiert. Bei einer Bestrahlung im Kopfbereich wird vor der Behandlung für die Patientin bzw. den Patienten eine individuelle Bestrahlungsmaske angefertigt.
Vor der Bestrahlung informiert Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihr behandelnder Arzt Sie über den Bestrahlungstermin, sowie mögliche Nebenwirkungen während und nach der Behandlung.
Die Dauer der Bestrahlung hängt von der Komplexität des Bestrahlungsplans ab. In der Regel dauert die Behandlung etwa 10 bis 20 Minuten je Sitzung.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Bei der Radiochirurgie treten Nebenwirkungen nur selten auf und hängen davon ab, um welche Erkrankung es sich handelt und welche Körperregion bestrahlt wird.
Bei einer Bestrahlung in der Kopfregion beispielsweise können Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen auftreten. Die Behandlung von Tumoren im Gehörgang kann in einzelnen Fällen eine zeitweilige Schwerhörigkeit verursachen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin bzw. Ihrem behandelnden Arzt über mögliche auftretende Nebenwirkungen und wie Sie als Patient:in bestmöglich auf diese reagieren können.