Atemkontrolle bei Bestrahlung
Atemgating bei Bestrahlung von Brustkrebs (auch „Deep Inspiration Breath Hold“, DIBH) verbessert die Schonung gesunden Gewebes. Im Verlauf der einzelnen Therapiesitzungen bewegen sich die Organe ganz natürlich bei jedem Atemvorgang. Beim Atemgating wird die Atmung analysiert und es wird nur in bestimmten Atemphasen bestrahlt. Hierdurch werden Lunge und Herz nicht unnötig belastet.
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Nach einer Diagnose von Brustkrebs entwickelt das behandelnde Ärzteteam eine individuelle Strategie zur Behandlung des Tumors. Unsere Spezialist:innen in München und Wolfratshausen stehen dabei gern zur Verfügung, um mittels Strahlentherapie den Krebs zu heilen. Sie können sich gern persönlich mit einem unserer Spezialist:innen austauschen.
Wo können Sie eine Atemgating bei Bestrahlung von Brustkrebs durchführen lassen?
Die schonende Bestrahlung in Bauchlage bieten wir an unserem Standort im Klinikum Schwabing am Kölner Platz in München an. Fragen Sie nach einem Termin und klären Sie, welche Vorteile diese Therapieform für Ihre Behandlung haben kann!
Was genau bedeutet Atemgating?
Atemgating bei Bestrahlung steht für die Kontrolle des Körpers während der Behandlung. Die Bestrahlung findet nur in einer vorher genau definierten Atemphase statt. Im Zeitpunkt des Einatmens ist der Abstand zwischen Brustgewebe und Herzen am größten und genau zu diesem Zeitpunkt werden die Strahlen auf das Tumorgewebe abgesetzt. Kurzes, einige Sekunden langes Luftanhalten vergrößert die Bestrahlungszeiträume und verbessert zusätzlich die Wirkung. Durch die maximale Einatmung wird das Herz deutlich mehr geschont.
Vorteile von Atemgating
Bei Brustkrebs-Bestrahlung hängt eine bestmögliche Heilung nicht selten von der Lage der inneren Organe ab. Diese ist höchst individuell. Je geringer die Strahlenbelastung für Herz und Lunge sind, desto niedriger das Risiko einer Schädigung in diesen Bereichen.
Normalerweise macht sich eine strahlenbedingte Herzveränderung nach etwa 10 Jahren bemerkbar. Auch wenn dies sehr selten auftritt in der modernen Strahlentherapie, wirkt sich eine deutliche Verringerung nochmals extrem auf das Auftreten dieser Probleme aus. Neben der Brustkrebstherapie kann das Atemgating auch bei Lungen- oder Lebertumoren zur Organschonung zur Anwendung kommen.
Ein weiterer Vorteil des Atemgating bei Bestrahlung zeigt sich beim Nebenwirkungsmanagement. Je geringer die Strahlendosen in den gesunden Gewebebereichen, desto seltener treten Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Lungenentzündungen auf.
Nach einer Behandlung des Brustkrebses ist die Nachsorge elementar, um sich zu vergewissern, dass es der Patientin gut geht, dass die Behandlung erfolgreich war, dass es keine nachträglichen Komplikationen gab und dass es keinen Rückfall gab. Ihr Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin führt in der Regel alle drei Monate eine Nachsorgeuntersuchung durch, die z.B. ein Abtasten und einen Ultraschall beinhaltet. Mithilfe einer Mammografie – wird nach Therapie in der Regel alle 6 Monate durchgeführt – kann das Drüsengewebe zusätzlich untersucht und beurteilt werden.
Die meisten Beschwerden gehen mit der Zeit zurück und können auch vollkommen verschwinden. Allerdings können bei manchen Patientinnen nach einer Chemotherapie langfristig Änderungen im Monatszyklus, dem Eisprung und der Menstruation festgestellt werden. Die Strahlentherapie wird von den Patientinnen in der Regel sehr gut vertragen. Im Gegensatz zur Chemotherapie handelt es sich hierbei um eine lokale und keine systemische Therapie, sodass die zu erwartenden Nebenwirkungen in der Regel auch nur lokal auftreten. Dies kann z.B. eine Hautrötung im bestrahlten Bereich sein – vergleichbar mit einem Sonnenbrand. Diese tritt in der Regel nach der dritten Behandlungswoche auf. Im weiteren Verlauf färbt sich die Haut dann braun – wie wir es auch von einem Sonnenbrand kennen – und kehrt dann in den Ausgangszustand vor Beginn der Strahlentherapie zurück.
Hin und wieder kann man sich durch die Bestrahlung etwas müde fühlen, man nennt das auch „Strahlenkater“. Diese Müdigkeit geht nach Ende der Therapie ebenfalls wieder zurück. Manchmal müssen auch die Lymphbahnen mitbehandelt werden. In einem solchen Fall kann es am Ende der Therapie mal ein leichtes Kratzen im Hals geben, dass nach Ende der Therapie auch wieder abklingt. Die Patientinnen werden während Therapie von einem Arzt oder einer Ärztin gesehen und es werden je nach Symptomatik entsprechende Cremes oder Medikamente verschrieben, die die Beschwerden in der Regel schnell lindern.
Der Behandlungsplan wird individuell auf die Patientin abgestimmt, sodass der Krebs bestmöglich behandelt werden kann. Obwohl die Therapie für den Patienten nicht übermäßig belastend empfunden werden soll, können dennoch Nebenwirkungen während und nach den einzelnen Behandlungsschritte auftreten.
Bei jeder Operation kann es vorkommen, dass Infektionen auftreten oder die Wundheilung gestört ist. Je nach Umfang der Operation können auch Folgebeschwerden wie Nervenschädigungen und Schmerzen beobachtet werden. Musste bei der Operation die Brust entfernt werden, kann es zu Verspannungen oder Schmerzen im Schulter- und Brustbereich kommen, da die Gewichtsverteilung nun anders ist. Bitte konsultieren Sie Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Ärztin und sprechen Sie mit Ihm über Ihre Beschwerden und erörtern Sie gemeinsam mögliche Lösungen.
Die Chemotherapie wirkt sich auf das Blutbildungssystem aus. Daher ist häufig zu beobachten, dass Patienten müde und abgeschlagen sind (Fatigue) und dass ihr Immunsystem geschwächt ist. Des Weiteren kommt es häufig zu Übelkeit, Durchfall und Entzündungen, da sich die Behandlung auf die Schleimhautzellenbildung auswirkt. Haarausfall ist ebenfalls oft zu beobachten, da Haarzellen gereizt werden.